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Internationale Truck Trial Meisterschaft 2022 - 5.Lauf Steinbruch Röthenbacher Berg, Hartmannsdorf-Reichenau, SachsenAm 24./25.9. stand das spannende Finale der Internationalen Truck Trial Meisterschaft auf dem Plan. Für uns besonders spannend, weil wir durchaus noch die Chance auf den Meistertitel in der kleinen Fahrzeugklasse S1 hatten, ebenso wie unser Mitbewerber Team "Q-Das Team" ebenfalls auf einem Unimog 404 mit dem klassischen M180 Benzinmotor. Der aktuelle Fahrer Peter ist durch lange Jahre Truck Trial besonders erfahren und unerschrocken. Vor dem Wettkampf war klar, wer diesen Lauf gewinnt gewinnt die Meisterschaft. Es ging also E-Antrieb gegen Original und eher vorsichtige Fahrer gegen kontrolliert mutigen Fahrer. Und so spannend wie es klingt, so wurde es auch. Wir traten in der klassischen Zusammensetzung an, Georg und ich im Wechsel als Fahrer. In der Startgruppe waren wir mit den ein wenig größeren Unimogs der Klasse S2 zusammen. In der Reihenfolge mussten wir in fast allen Sektionen vor unseren direkten Konkurrenten starten, weil wir den letzten Lauf gewonnen hatten. Dies bedeutete, dass wir fast immer vorlegen mussten und die Konkurrenz nur richtig reagieren musste. Am Samstag begannen wir in der Sektion 1. Die kleinste Sektion mit nur 3 Toren innerhalb. Zunächst ging es über einen ca. 3m hohen Wall. Auf der anderen Seite waren die Tore gesteckt. Zwei Tore als Schrägtore in einem Geröllfeld aus groben Schottersteinen und ein Tor schräg aufwärts auf den Wall, wobei die Auffahrt zusätzlich durch feste Baumstümpfe gekennzeichnet war. Wir fuhren zunächst zu dem 1.Schrägtor in dem Geröllfeld. Dieses musste jedoch aus der anderen Richtung kommend durchfahren werden. Daher fuhren wir zunächst die untere Torstange kaputt, um anschließend rückwärts durch das Tor zu fahren. Dies Manöver erlaubte uns anschließend die Passage nochmals zu durchfahren ohne weitere Fehlerpunkte für ein falsch durchfahrenes Tor zu sammeln. Nachdem wir das Tor richtig passiert hatten konnten wir uns vor dem Aufwärtstor an dem Wall positionieren und dieses auch durch fahren. Aber anschließend mussten wir auch dieses wieder falsch herum durchfahren. Nun ging es zu dem 3.Tor welches etwas höher auf dem Schotterberg gelegen war. Auf dem losen Geröll rutschte aber das Heck weiter herunter als gehofft und so brachen wir die untere Torstange beim durchfahren des Tores. Somit verließen wir diese Sektion mit 72 Fehlerpunkten. Die Konkurrenz fuhr etwas anders, zunächst fuhr sie rückwärts in die Sektion und sparte so einen Richtungswechsel und dann hatten sie bei dem letzten Tor etwas mehr Glück und berührten die Torstange nur. Somit hatten sie nur 59 Fehlerpunkte. Und schon lagen wir 13 Punkte hinten und der Druck stieg besonders weil wir ja immer wieder vorlegen mussten.
Jetzt ging es in die stark mit hohen Schilf und Birken bewachsene Sektion 15. 4 Tore in der Sektion. Die zwei ersten auf einem bewachsenen Kamm. Diese wollten wir rückwärts durchfahren weil Wenden im hinteren Bereich nicht möglich war. So fuhren wir gleich vom Eingang rückwärts in die Sektion. Hierbei fuhren wir aber gleich die linke Torstange vom Eingangstor um. Durch das 1.Tor auf dem Hang kamen wir ganz gut aber dann rutschte der E-TrialMog zu weit nach links immer weiter auf die Bande zu. Ich versuchte vorwärts zu korrigieren, was aber noch schlechter war. Wir mussten also weiter Rückwärts auf den Kamm. Dabei konnte ich aber die Torstange auf meiner Seite nicht zwischen dem Gestrüpp identifizieren. Also wieder vor und nochmals besser rückwärts über den Kamm. Nun kamen wir durch das 2.Tor und konnten dahinter den E-TrialMog nach rechts vorwärts über ein paar größere Steine zwischen der Torstange und der Bande durch manöverieren. Vorwärts ging es dann in einem Halbkreis zum nächsten Tor an einer Birkengruppe. Dies ließ sich gerade so in schrägen Winkel durchfahren ohne die Birken umfahren zu müssen und ohne eine Torstange zu berühren. Jetzt wollten wir wieder rückwärts in einem Zug an dem letzten Tor vorbei um es von hinten in richtiger Richtung zu fahren. Allerdings kamen wir in dem hohen Schilf zu dicht an die Bande und mussten nochmals vorwärts korrigieren. Im zweiten Anlauf klappte es dann und wir konnten anschließend die Sektion mit 59 Fehlerpunkten verlassen. Auch bei der Konkurrenz klappte nicht alles aber sie kamen mit 46 Fehlerpunkten etwas besser durch. Rückstand nun wieder 14 Punkte. Nun endlich kam die erste Sektion, bei der das andere Team vorlegen musste, Sektion 17 mit 7 Toren. Die Sektion lag teilweise an einem bewachsen Hang aber auch einer mehr ebenen Erdfläche neben einem großen Tümpel. Ein Tor war halb in den Tümpel gesteckt und durch stochern mit einer Stange bei der Besichtigung zeigte sich der Boden dort als extrem weich schlammig. Das Tor wollten wir nicht fahren. Die Konkurrenz sah dies genauso und ließe es aus. Wir konnten an zwei Toren Schwierigkeiten der anderen entdecken und unsere Anfahrt auf diese Tore entsprechend etwas anders machen. So kamen wir durch das erste schräge Abwärtstor ohne Berührung und auch bei dem dritten Abwärtstor kamen wir ohne Berührung durch. Dafür berührten wir aber bei dem zweiten ebenfalls Abwärtstor, welches wir rückwärts durchfuhren, auf meiner Beifahrerseite. Die restlichen Tore waren problemlos und so kamen wir mit 94 Punkten durch die Sektion. Gegenüber der Konkurrenz mit 106 Punkten haben wir wieder aufgeholt und den Rückstand wieder auf nur 2 Punkte reduziert. Es folgt nun Sektion 23 mit etwas mehr Platz und 5 Toren. Es ging von oben erst abwärts in die Sektion. Auf der mittleren Fläche waren drei prinzipiell einfache Tore ohne Tücken und ein Abwärtstor weiter den Hang hinunter. Es gelang uns hier diese Tore alle in Kreisen und Achten an zufahren und ohne Probleme zu durchfahren. Spannend war nur das letzte 5.Tor welches am oberen Ende eines Steilanstiegs über 100% auf lockerem Erdboden lag. Wir konnten gut vor den Anstieg fahren und dann im 2.Gang und natürlich voll gesperrten Achsen diesen Anstieg bewältigen. Die Drehzahlbegrenzer waren alle ausgeschaltet und so sprintete der E-TrialMog die ersten wenigen Meter vor dem Anstieg los und kam tatsächlich oben an. Nun brauchten wir nur noch in einem weiteren großen Bogen die Sektion verlassen mit 0 Fehlerpunkten. Vom gesamten Starterfeld waren wir die einzigen, denen dies in dieser Sektion gelang. Die Konkurrenz hat an dem Hang Pech. Egal in welchem Gang mit mehr und mit weniger Anlauf sie es versuchten. Dem BenzinMog ging immer die Puste im oberen Bereich aus. Dadurch das sie es mindestens 5 Mal versuchten sammelten sie neben dem den Strafpunkten für das nicht durchfahrene Tor auch viele Richtungswechsel und extra Strafpunkte für über 10 Richtungswechsel ohne ein Tor gefahren zu sein. Und pötzlich sah die Situation anders und für uns positiver aus. Wir hatten nach der Sektion 214 Punkte Vorsprung.
Am Sonntagmorgen bekamen wir zunächst die Sektion 5. Diese war gekennzeichnet durch ausschließlich spitze Bruchsteine und Tore die für unsere kleinen Fahrzeuge kaum bis nicht befahrbar waren. Hier konnte wir uns eigentlich nur die Reifen kaputt fahren ohne etwas zu erreichen. Daher baten wir einstimmig um eine neue Sektion. Dem wurde auch entsprochen und wir bekamen eine große Wassersektion, Sektion 19. Dies war eigentlich nur eine tiefere Sohle in dem Steinbruch, aber diese war durch den Regen der letzten Tage voll gelaufen. Die Wassertiefe war unbekannt und auch die Beschaffenheit des Untergrundes. Leider mussten wir als erste in die Sektion starten und hatten keinen Anhaltspunkt was uns erwartet. Die 5 Tore waren zwar alle am Rand auf dem Trockenen gesteckt aber sie waren nicht befahrbar ohne ins Wasser zu fahren. Und das bei meiner Wasserphobie. Zum ersten Tor mussten wir ganz vorsichtig rückwärts ins Wasser an diesem Vorbei und dann vorwärts durch das Tor. Die Einfahrt ins Wasser war relativ flach und so konnten wir es gut fahren. Weiter ging es zu einem Tor welches direkt vorwärts angefahren werden konnte. Allerdings war dahinter eine schräg geneigter Schotterbereich den wir ganz langsam passierten um nicht seitlich plötzlich in das Wasser abzurutschen. Dann mussten wir in einem Halbkreis durch das Wasser zu den nächsten zwei Toren die auf einer Art Sandbank bzw Steinbank gesteckt waren. Wir tasteten uns extrem langsam vor, ohne jede Welle und immer darauf achtend wie weit der E-TrialMog vorne eintaucht. Alles ging gut. Wir konnten die beiden Tore fahren wobei hinter dem zweiten Tor bereits der Wasserstand an der rechten Hinterkante vom E-TrialMog bis zur Ladefläche reichte. Genauso vorsichtig tastet wir uns im Halbkreis wieder zurück. Das letzte Tor, welches eine etwas steilere Einfahrt hat ließen wir aus, weil wir befürchteten, dass uns die Zeit ausgeht und so sammelt wir hier 104 Strafpnkte. Die Konkurrenz war mutiger und jagte den BenzinMog mit original gekapselten Mil-Zündkerzen in mehren Kreisen durch das Wasser. Teilweise waren alle vier Räder komplett weg. Für uns wäre das fatal gewesen aber dem Benziner machte es nichts aus und so brauchte er nur für das letzte Tor zwei Richtungswechsel und schon war unser Vorsprung vom Vortag auf die Hälfte zusammen geraucht, nur noch 112 Punkte. Jetzt ging es weiter in Sektion 24, die umgedrehte Sektion 23 vom Vorabend. Nun gab es die steile Auffahrt nicht mehr, dies war jetzt eine Abfahrt und dadurch völlig harmlos. Allerdings hatten wir an einem anderen Tor etwas Pech und berührten hier im letzten Moment ganz leicht. Mit 8 Fehlerpunkten gegenüber 6 bei der Konkurrenz verließen wir die Sektion. Wieder 2 Punkte auf 110 Punkte Vorsprung abgeknabbert. Wieder wie schon am Vortag folgte die Nachbarsektion 22, die umgedrehte Sektion 21. Die Tore waren nun Abwärtstore aber im Prinzip wie am Vortag zu fahren, immer rückwärts durch das Tor hinunter und vorwärts neben dem Tor wieder hinauf. Kritisch war nur die Ausfahrt. Diesmal ging es steil hinauf und in zwei Versuchen schafften wir es nicht. In der Auffahrt waren Löcher und durch die kamen wir nicht durch. So mussten wir in der Sektion abbrechen ohne das Ausgangstor gefahren zu haben. So bekamen wir 150 Strafpunkte. Den Konkurrenten war natürlich klar, dass sie auch nicht dort hinauf kommen und probierten es erst garnicht. So sparten sie ein paar Richtungswechsel. Dafür hatten sie an einer anderen Stelle Pech und berührten die Bande. Somit sammelten sie 152 Punkte und wir konnten unseren Vorsprung mit 112 Punkten halten.
Damit gewannen wir diesen spannenden Lauf. In der Meisterschafttabelle lagen wir nun Punktgleich aber wir konnten mit mehr gewonnenen Läufen gemäß Reglement die Meisterschaft für uns entscheiden. Wir sind in der ersten regulären Saison nach Corona und dem Umbau des Antriebs von Benzin auf Elektromoter Internationaler Truck Trial Meister der Fahrzeugklasse S1 und immer noch ganz geflasht. |